10. Verbandstag 2018

Am 02.06.2018 fand der 10. Verbandstag des Landeseissportverbandes Sachsen-Anhalt statt. Am Ende einer turbulenten Mitgliederversammlung stand das neue Präsidium sowie die Obleute der Fachsparten fest.

Entlastung des alten Vorstandes

Zunächst berichtete Präsident Andreas Werkling über die Entwicklungen und Erfolge der letzten vier Jahre. Der Verband konnte die Anzahl seiner Mitgliedsvereine von vier auf sieben erhöhen. Die anzahl der Mitglieder in den Vereinen steigerte sich noch deutlicher von 250 im Jahre 2014 auf knapp 700 zum 31.12.2017! Auch die sportlichen Erfolge konnten sich mit Landesmeistertiteln im Eiskunstlauf, Eishockey Meisterschaften in den unteren Ligen und WM Teilnahmen im Eishockey Damen U18 Bereich sehen lassen. Schatzmeister Pierre Heise stellte dann den Finanzbericht vor und schoß dabei mit seiner Kritik an einigen Mitgliedern ziemlich über das Maß hinaus. Es folgte eine hitzige Debatte über den Sinn solcher Attacken und die richtige Einschätzung der Sachlage in den Bereichen Beitragszahlungen und Fördermittelverwendung. Am Ende wurde das Präsidium für die vergangene Amtszeit (2014 bis 2017) aber ohne Gegenstimme entlastet.

Bericht der Obleute

Da beide Eishockey Obmänner zum Verbandstag nicht anwesend waren, hatte Präsident Andreas Werkling die Entwicklung in seinen Bericht mit eingebaut. Besonders herausgestellt wurden dabei die Erfolge der beiden Nationalspielerinnen Lara Fischer und Irene Heise (zur Zeit im Damen A Kader des DEB) sowie der Erhalt des Fördersportart-Status zum 01.01.2017 über den Landessportbund Sachsen-Anhalt. Als Kernziel im Eishockey gelten für die nächste Zeit der Aufbau von Landeskadern im Herren- und auch Damenbereich sowie der Erhalt des Fördersportart-Status.

Eiskunstlauf will nachziehen

Eiskunstlauf Obfrau Anne Bachmann stellte kurz die Auswertung der Landesmeisterschaft 2018 vor. Daraus abgeleitet präsentierte sie den Strukturplan P23, der die Sportart Eiskunstlauf mit einem sehr jungen Perspektivkader sukzessive in die Bahnen der Sparte Eishockey führen soll. Der geplante Kader sowie die zukünftige Landestrainerin und mögliche Trainingsoptionen wurden erläutert. Der Plan konnte überzeugen und die Delegierten spendeten ihren Beifall.

Weiter DEB Schiedsrichter als Ziel

In seiner kurzen Bilanz schilderte der stellvertretende Schiedsrichter Obmann Marcel Matschulat die gegenwärtigen Nachwuchsprobleme im Schiedsrichterwesen und wie diese gelöst werden sollen. Zusätzlich erläuterte er das Ziel, in der nächste Amtsperiode die Anzahl der DEB Schiedsrichter aus Sachsen-Anhalt von derzeit einem auf zwei bis drei zu erhöhen. Auch dafür spendeten die Delegierten Applaus.

Eisstockschützen hören auf

Am Ende verkündete Harald Bauer, Obmann der Eisstockschützen, dass die Sportart ab 2019 nicht mehr am Wettkampfbetrieb teilnehmen und somit aus dem Verband ausscheiden wird. Alle Delegierten bedauerten diese Entwicklung und gaben ihre Hoffnung kund, dass es im Eisstockschiessen eine ähnliche Renaissance geben könnte, wie 1998 beim Eishockey, das nach der Wende in Sachsen-Anhalt zunächst nicht mehr im Wettkampfbetrieb stattfand.

Die Wahl

Nachdem alle ihre Berichte beendet hatten, stand die Wahl auf dem Programm. Hier wurde es nochmal turbulent. Denn es gab seit sehr langer Zeit wieder eine Entscheidungswahl. Denn im Vorfeld des Verbandstages wurde von einem der Mitgliedsvereine ein Dreierteam für das Präsidium vorgeschlagen, in dem Präsident Andreas Werkling keine Berücksichtigung fand. Dieses Team bestand aus dem Vorsitzenden des ESV Halle und aktuellem Vizepräsidenten Manuel Hiemer, dem Vorsitzenden des MEC o4 "Saale Bulls" Holger Wilhelm und dem Kassenwart des HEC Thomas Stein. In der Vorstellung erläuterte Manuel Hiemer das Ziel, die Mitgliedsvereine mehr in das Verbandsgeschehen mit einzubinden und so einen größeren Zusammenhalt aller Eissportarten und Vereine zu erwirken. Präsident Andreas Werkling, der sich auch nochmal zur Wahl stellte, betonte, dass seiner Ansicht nach eine Unabhängigkeit im Präsidium von Nöten ist. Holger Wilhelm stellte sein klares Ziel vor, an einer zweiten Eisfläche für den Standort Halle arbeiten zu wollen, da der aktuelle Sparkassen Eisdom aus allen Nähten platzt und eigentlich bereits überbelegt ist. Thomas Stein warf seine Erfahrungen im Bereich Finanzen als Kassenwart des HEC in die Waagschale und erklärte, als Bindeglied zwischen Leistungs- und Breitensport wirken zu wollen. Er trat sozusagen für den scheidenden Schatzmeister Pierre Heise an, der sich nicht nochmal zur Wahl stellte. Es lag teilweise ein Hauch von Wahlkampf in der Luft und so kam es dann zur geheimen Wahl per Stimmzettel.

Knappes Rennen um den letzten Platz

Während der neue Präsident Manuel Hiemer mit einem deutlichem Abstand (25 Stimmen) die meisten Stimmen ergatterte und Thomas Stein mit 20 Stimmen ebenfalls sicher in das Präsidium einzog, wurde es zwischen Andreas Werkling und Holger Wilhelm richtig knapp. Am Ende setzte sich der erfahrene (und evtl. auch mehr kämpfende) ehemalige Präsident gegen den "Herausforderer" Holger Wilhelm mit 18 zu 16 Stimmen durch. Aber auch ohne Holger Wilhelm wird sich das neue Präsidium um eine zweite Eisfläche bemühen und die sehr positive Entwicklung in den Sportarten Eishockey und Eiskunstlauf zusammen mit den verantwortlichen Obleuten weiter vorantreiben. Als neue Aufgaben kamen nun die Wiederbelebung der Sportart Eisstockschiessen und der Ausbau des Standortes Schierke hinzu. Es werden wieder vier spannende Jahre...

Wahl der Obleute

Noch mehr Veränderungen als im Präsidium gab es im Bereich Obleute. Hier kam die Ausrichtung von Manuel Hiemer zum Tragen und es konnten Obleute aus fast allen Mitgliedsvereinen gewonnen werden! Das war eine sehr erfreuliche Entwicklung innerhalb dieses Verbandstages:

Obmann Eishockey: Michael Rahn (ESV Halle)

stv. Obmann Eishockey: Lars Riemenschneider (ESV Schierke)

Obfrau Eiskunstlauf: Anne Bachmann (ESV Halle)

stv. Obfrau Eiskunstlauf: Kornelia Lührmann ( EKL Halle)

Obmann Schiedsrichter: Tom Beuster (ESV Halle)

stv. Obmann Schiedsrichter: Marcel Matschulat (ESV Halle)